Cookie Consent by Privacy Policies Generator website
Ortstafel Eisenstadt

Ortsteil Sankt Georgen am Leithagebirge

St. Georgen am Leithagebirge ist ein Angerdorf und ein Ortsteil sowie Katastralgemeinde von Eisenstadt und hatte bei der Volkszählung 2001 2002 Einwohner. Es ist auch bekannt als das "Grinzing von Eisenstadt" und wird einheimisch als "Sank' Diring" oder "San' Diring" sowie "Schurldorf" bezeichnet.

Geographie: Der Stadtbezirk St. Georgen liegt auf einer Seehöhe von rund 160 m über der Adria. Die Bundeshauptstadt Wien liegt ca. 50 km nördlich, Ödenburg/Sopron ca. 20 km südlich und Preßburg/Bratislava ca. 60 km östlich. Die Entfernung zu Budapest beträgt rd. 350 km.

Die Katastralgrenze zu Eisenstadt verläuft südlich des Burgstallberges größtenteils auf dem markant gerade verlaufenden Verkehrsweg bis nach Trausdorf. Zu Trausdorf wird die Grenze durch den Eisbach gebildet. Die Grenze zu Stotzing liegt zur Gänze im Leithagebirgswald und die zu Oslip im Esterházy'schen Tiergarten, im Leithagebirgswald und in Weingartenrieden beim Flachgraben.

Geschichte: Aufgrund archäologischer Funde lässt sich sagen, dass seit der Jungsteinzeit eine Besiedlung des Gebietes festzustellen ist. Um Christi Geburt begannen die Römer das Gebiet zu besetzen, Überreste blieben wenige, wie zum Beispiel ein Gutshof aus dem 2. Jahrhundert und der Attilastein. Erstmalige Erwähnung des Ortes St. Georgen war um 1300. Bezeichnet wurde die Ortschaft als villa Sancti Georgii. Um 1392 erfolgte eine neue Herrschaftseinteilung; die südlichen und südöstlichen Siedlungen kamen zur Herrschaft Eisenstadts und die nördlichen und westlichen Siedlungen des Leithagebirges zu Hornstein (Roy, Leithaprodersdorf, Wimpassing;). 1491 im Pressburger Frieden fiel die Herrschaft Eisenstadt an Ungarn, 1622 übernahmen die Esterházys die Herrschaft Eisenstadts, die Wiedereingliederung erfolgte im Jahr 1647.

1551 trat der damalige Pfarrer Johannes von Schlesien dem Protestantismus bei und ihm folgten viele Gläubige. Doch im Jahr 1651 waren alle Dorfbewohner wieder katholisch.

Zwischen 1938 und 1950 sowie seit 1970 ist St. Georgen ein Stadtteil Eisenstadts.

Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Pfarrkirche Eisenstadt-St. Georgen
Das interessanteste und über die Grenzen des Landes hinaus bekannte archäologische Denkmal von St. Georgen ist der sogenannte Attila-Stein, eine sagenumrankte römische Grabstelle beim ehemaligen Dorfbrunnen vor dem Gasthaus Zum Attilabrunnen. Der Römerstein steht seit mindestens 250 Jahren an dieser Stelle. Da am Oberteil des Steines die Brustbilder eines Mannes und einer Frau eingemeißelt sind und in der Inschrift mehrfach die Namen "Atili." und "Atiliae" zu lesen sind, erzählte man um 1800, dass der Gedenkstein anlässlich der Hochzeit des Hunnenkönigs Attila mit Ildiko im Jahre 453 n. Chr. aufgestellt worden sei. Einige Zeit später, um 1830–1840, hieß es, dort wo der Stein stehe, habe Attila, die Geißel Gottes, das Christentum angenommen, und seit etwa 1900 geht die Sage, bei dem Stein befinde sich das Grab Attilas.

Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Bauernhaus, Weinhauerhaus, ObjektID: 28412, St. Georgen, Kirchenplatz 21
Bildstock, ObjektID: 28429, St. Georgen, vor Ahorngasse 5
Bildstock, Passionskreuz, ObjektID: 76668, St. Georgen
Esterházyscher Pavillon, ObjektID: 28468, St. Georgen, im Hof von Schulgasse 1
Figurenbildstock, Antoniuspfeiler, ObjektID: 28459, St. Georgen, neben Kellerberg 2
Figurenbildstock, Christi Himmelfahrt, St. Georgen, ObjektID: 28437
Friedhofskapelle, Franz-Xaver-Kapelle, ObjektID: 28467, St. Georgen
Friedhofskreuz, ObjektID: 28465, St. Georgen
Kath. Pfarrkirche, hl. Georg, ObjektID: 28402, St. Georgen
Pest-/Dreifaltigkeitssäule, ObjektID: 28439, St. Georgen, vor Dreifaltigkeitsstraße 52
Pfarrhof, ObjektID: 28472 St. Georgen, Sankt Georgener Hauptstraße 2
Rochuskapelle, ObjektID: 74961, St. Georgen

filler image

Geschichte

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.

Später unter den Römern lag das heutige Eisenstadt dann in der Provinz Pannonia.

Funde belegen, dass der Raum Eisenstadt schon in der Hallstattzeit besiedelt war. Etwas später siedelten sich Kelten und Römer an. Zur Zeit der Völkerwanderung besiedelten verschiedene germanische Völker und die Hunnen den Raum Eisenstadt. Um 800, zur Zeit Karls des Großen, begann die Besiedlung durch die Bajuwaren. Eisenstadt schien 1118 zum ersten Mal als „castrum ferrum“ auf. Die erste schriftliche Erwähnung erfolgte 1264 als „minor Mortin“ (entsprechend ungarisch "Kismarton"). Der Raum Eisenstadt zählte zu den westlichsten Teilen des Königreichs Ungarn.

1373 kam die Stadt in den Besitz der ungarischen Adelsfamilie Kanizsai. Die Familie ließ die Mauern befestigen und baute innerhalb der Mauern eine Wasserburg. Aus dieser Zeit stammt auch der Name "Eysenstat" (stark, eisern, daher Eisenstadt). 1388 erhielt Eisenstadt das Marktrecht. Das deutsch besiedelte Westungarn gelangte als Pfand an das Haus Habsburg: 1445 erwarb Herzog Albrecht VI. die Stadt; die folgenden 150 Jahre blieb Eisenstadt unter österreichischer Verwaltung (als wäre es Teil des späteren Niederösterreich), die von Wien aus amtierte. Während des Türkenkrieges eroberten die Türken 1529 und 1532 Eisenstadt bei ihrem Vormarsch auf Wien.

Der ungarische Adel verlangte von den inzwischen auch erblich als Könige von Ungarn fungierenden Habsburgern, Westungarn wieder voll in Ungarn zu integrieren und die österreichische Direktverwaltung zu beenden. Um die ungarische Adelsfamilie Esterházy für das Haus Habsburg einzunehmen, wurde sie 1648 vom römisch-deutschen Kaiser Ferdinand III. in seiner Funktion als König von Ungarn unter anderem mit der Region Eisenstadt belehnt und 1687 von seinem Nachfolger Leopold I. in den Reichsfürstenstand erhoben. Das Fürstengeschlecht wandelte durch rege Bautätigkeit das Bild der Stadt nachhaltig.

Parallel dazu wurde Eisenstadt (in seinem damaligen Umfang innerhalb der Stadtmauern) am 26. Oktober 1648 vom Kaiser auf dringenden Wunsch der Bürgerschaft zur königlichen Freistadt erhoben, die außer dem König niemandem untertan war, und bezahlte dafür 16.000 Gulden und 3.000 Eimer Wein im Wert von 9.000 Gulden. Außerhalb der Stadtmauern, auf von ihm verwaltetem Gebiet, siedelte Paul I. Esterházy 1670 unmittelbar neben dem damaligen Eisenstadt und in sechs umliegenden Orten, den sogenannten Siebengemeinden, etwa 3.000 Juden an, die zuvor aus Wien vertrieben worden waren. Samson Wertheimer (1658–1742), der in Wien als Hoffaktor tätig war, wirkte in Eisenstadt als Rabbiner.

Die Familie Esterházy entwickelte sich bald zu einer der reichsten Adelsfamilien Mitteleuropas und hatte zahlreiche Schlösser zur Auswahl. Sie entschied sich für Eisenstadt als fürstlichen Hauptsitz, baute die frühere Wehrburg zum repräsentativen Schloss um und pflegte eine sehr aufwändige, eindrucksvolle Hofhaltung, die sogar zu Besuchen von Kaiserin Maria Theresia führte. Mit der Bestellung von Joseph Haydn zum fürstlichen Hofkapellmeister in den 1760er Jahren begann hier eine 30 Jahre anhaltende Glanzzeit des Kunstlebens. 1809 wurde Eisenstadt während der Koalitionskriege von französischen Truppen besetzt.

1865–1898 musste das Haus Esterházy auf den gewohnten großen Repräsentationsaufwand verzichten, da man sich finanziell übernommen hatte und dem Bankrott nur mit kaiserlicher Hilfe entkommen war. In Eisenstadt wurde es still. Die westungarische Stadt war kulturell auf Wien ausgerichtet und versuchte, sich der von Budapest in den letzten Jahrzehnten des 19. Jhdt. betriebenen Magyarisierung zu entziehen. 1897 wurde Eisenstadt an das ungarische Eisenbahnnetz angeschlossen.

Nach dem Ersten Weltkrieg und der Auflösung Österreich-Ungarns fand ein dreijähriges Ringen um die künftige Staatszugehörigkeit "Deutsch-Westungarns" und somit von Eisenstadt statt. Durch den Friedensvertrag von St. Germain 1919 mit Österreich und von Trianon 1920 mit Ungarn kam das Gebiet 1921 als Burgenland (so der neue Name) zu Österreich. Das ursprünglich als Landeshauptstadt vorgesehene Ödenburg (ungarisch Sopron) wurde auf Grund einer Volksabstimmung Ungarn zugeschlagen. Statt Ödenburg wurde daher Eisenstadt am 19. Oktober 1925 zum Sitz der burgenländischen Landesregierung und damit de facto zur Landeshauptstadt bestimmt. In der burgenländischen Verfassung wurde es allerdings damals nicht als solche erwähnt.

In Eisenstadt wurde eine römisch-katholische Apostolische Administratur errichtet, um die Burgenländer nicht mehr einem ungarischen Bischof unterzuordnen. Der Freistadt Eisenstadt wurden die umliegenden Gemeinden angeschlossen: 1923 Eisenstadt-Schlossgrund, 1938 Unterberg-Eisenstadt, 1939 Oberberg-Eisenstadt, 1970 Kleinhöflein und St. Georgen.

Zum 200. Geburtstag Haydns veranstaltete die Haydnstiftung in Zusammenarbeit mit der damaligen "Mittelstelle Deutscher Jugend in Europa" im Juli 1932 in Eisenstadt eine große Haydnfeier mit deutlich nationalsozialistisch-großdeutschem Charakter. Aus allen deutschsprachigen Siedlungsgebieten in Mitteleuropa brachten Jugendliche Erde ihrer Heimat (z. B. Helgoland), bedeutender historischer Stätten (z. B. von der Wartburg bei Eisenach), von Gräbern historisch bedeutender Deutscher (z. B. von den Kaisergräbern des Speyerer Domes und dem Grab Martin Luthers), von Gedenkstätten (z. B. von Friedrich Schillers Geburtshaus in Marbach am Neckar), Schlachtfeldern (z. B. vom Völkerschlachtdenkmal und vom Langemarck-Friedhof) sowie von Arbeitsstätten (z. B. Warndtgebiet im Saarland) nach Eisenstadt als Bekenntnis zu nationalem Deutschtum. Das Haydnmal in Gestalt einer großdimensionierten Kubus-Urne trug die Inschrift "Jugend kam aus allen Marken und brachte Erde der Heimat, Joseph Haydn, dem Sänger des Liedes der Deutschen, zur Ehre, dem ewigen Reiche der Deutschen zum Pfand."

In der NS-Zeit wurde das Burgenland aufgelöst; sein nördlicher Teil mit Eisenstadt wurde zum Gau Niederdonau geschlagen. Die jüdischen Eisenstädter wurden vertrieben oder ermordet. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Eisenstadt einmal bombardiert, wobei es 40 Todesopfer gab. 1945 nahm die Rote Armee Eisenstadt ein, und die Stadt blieb bis 1955 sowjetisch besetzt. 1956 wurde Eisenstadt Sitz der evangelisch-lutherischen Superintendentur Burgenland und 1960 Sitz der römisch-katholischen Diözese Eisenstadt.

Erst 1965 verankerte Eisenstadt den Status der Landeshauptstadt in der Stadtverfassung. In der Landesverfassung erfolgte es überhaupt erst 1981.

filler image

Wissenswertes

Gemeindekennziffer: 10101
Einwohnerzahl (Stand 01/2016): 14.241
Fläche: 42,84km²
Seehöhe: 182m ü.A.
Postleitzahlen: 7000
Vorwahl: 02682 (+4302682)

Wappen

Wappen Eisenstadt Das Wappen der Freistadt Eisenstadt zeigt einen roten Schild, aus dessen Fußrand ein silberfarbener, schwarz ausgefugter Quaderturm mit drei sichtbaren Zinnen auf einem sich seitlich etwas verbreiternden Unterbau emporragt. Der Turm weist ein viereckiges schwarzes Fenster mit silberfarbenem Gitter und unter diesem ein schwarzes, offenes, halbrundes Tor auf, das mit einem zur Hälfte herabgelassenen silberfarbenen Fallgatter versichert ist. Auf dem Zinnenkranze des Turmes steht ein schwarzer, rotbezungter und golden bewehrter Adler mit den Insignien F III (Ferdinand III.) auf der Brust. Auf dem Hauptrande des von einer ornamentierten bronzefarbenen Einfassung umgebenen Schildes ruht eine silberfarbene Mauerkrone mit fünf sichtbaren Zinnen.

Einige Ansichten in St. Georgen am Leithagebirge.

Besuchen Sie uns auch unter www.best-of-burgenland.com

Zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie das Schloss Esterházy mit Schlosspark und Leopoldinentempel, die Gloriette, die Bergkirche, der Dom St. Martin, die Franziskanerkirche und Kloster St. Michael etc. zeugen heute von der kulturhistorischen Bedeutung der Freistadt Eisenstadt.

Disclaimer

Einige Texte sind von der freien Wikipedia kopiert und angepasst worden. Die allermeisten Bild- und Mediendateien sind aus eigener Quelle und können auf Anfrage für eigene Webseiten verwendet werden. Sollten sich dennoch Bild- oder Mediendateien auf dieser Seite finden, welche einen Copyright unterliegen, so bitte ich um Verständigung per Email office@nikles.net, damit ich einen Copyright-Vermerk bzw. Weblink anbringen kann, bzw. auf Wunsch die Bild- oder Mediendateien löschen kann.

Kontakt

Günter Nikles
Josef Reichl-Str. 17a/7
7540 Güssing
Austria

Email: office@nikles.net
Website: www.nikles.net